Batterieelektrischer Lkw erreicht Höhenrekord

Das Team erreichte 6.500 Meter – ein neuer Weltrekord für Elektrofahrzeuge. (Foto: Gebrüder Weiss / Anna Pocinska)

Das in der Schweiz ansässige Peak Evolution-Team gab an, einen Höhenweltrekord für Elektrofahrzeuge auf 6.500 m über dem Meeresspiegel aufgestellt zu haben, als es mit einem batteriebetriebenen Elektro-LKW, der mit Solarenergie aufgeladen wurde, zum westlichen Grat des chilenischen Ojos del Salado – dem höchsten aktiven Vulkan der Erde – hinauffuhr.

„Das ist nicht nur ein Rekord für diese Technologie, sondern auch für unsere jahrelange Forschungsarbeit und für die Zukunft der Mobilität“, sagte Patrik Koller, CEO und Entwickler bei Peak Evolution. „Wir hoffen, dass dieser Erfolg alternativen Antrieben und ihrem Einsatz im Bergbau und anderen anspruchsvollen Transportaufgaben mehr Aufmerksamkeit verschafft.“

Von Beginn an mit an Bord war Logistikpartner und Hauptsponsor Gebrüder Weiss. Das Unternehmen sorgte für die sichere Ankunft des Fahrzeugs in Südamerika und beteiligte sich zudem an der Finanzierung des Vorhabens.

„Als ältestes Transport- und Logistikunternehmen engagieren wir uns für die Zukunft der Mobilität“, sagte Frank Haas, Leiter Corporate Brand Strategy & Communications bei Gebrüder Weiss. „Dieser Erfolg unterstreicht unser kontinuierliches Engagement für nachhaltige Mobilitätsprojekte und innovative Technologien. Wir freuen uns für das Team und bringen das Rekordfahrzeug nun sicher zurück in die Schweiz.“

Das Fahrzeug des Teams ist ein Prototyp, der auf einem konventionellen Mehrzwecktransporter Aebi VT450 der Aebi Schmidt Group basiert. Anstelle eines Dieselmotors rüstete das Schweizer Unternehmen Terren Electric Drive Systems ihn jedoch mit zwei Motoren und 300-V-Lithium-Ionen-Batterien von EcoVolta auf Elektroantrieb um. Drei parallel geschaltete Batteriepakete sorgen für Redundanz im Falle einer Beschädigung eines Pakets.

Da Ojos del Salado 300 km von der Zivilisation entfernt liegt, wurde das Fahrzeug mit Solarenergie versorgt. Vier Photovoltaikmodule wurden fest auf dem Dach des LKWs installiert, weitere 16 Paneele wurden beim Laden des LKWs auf dem Boden aufgestellt.

Gebrüder Weiss transportierte den E-Truck von der Schweiz über Rotterdam und anschließend per Seefracht nach Chile. Per Landtransport gelangte der Lkw in die Atacama-Region im Norden Chiles.

Der solarbetriebene Batterie-Elektrobus aus der Schweiz trotzte in Chile widrigsten Bedingungen. (Foto: Gebrüder Weiss / Anna Pocinska)

Das Peak Evolution Team startete am Maricunga-Salzsee mit den ersten Erkundungstouren und der Akklimatisierung auf dem Berg auf 3.400 Metern Höhe. Die extremen Gelände- und Umweltbedingungen des höchsten Vulkans der Welt stellten nicht nur das Hightech-Fahrzeug auf die Probe, sondern auch das Team unter extreme körperliche und mentale Belastungen.

„Trotz dieser extremen Bedingungen schaffte es unser speziell entwickeltes Fahrzeug, höher zu fahren als jedes andere Elektrofahrzeug – ganz zu schweigen von einem solarbetriebenen“, sagte Koller. „Wir haben vier Jahre lang auf diesen Moment hin trainiert, deshalb war Aufgeben nie eine Option.“

Den ersten Meilenstein erreichten die drei Abenteurer Ende November: Sie brachen den Rekord für Elektrofahrzeuge und übersprangen die 6.000-Meter-Marke. Eine Woche später erreichten sie 6.500 Meter über dem Meeresspiegel – die Rekordhöhe ihrer Mission. Sie erreichten den Westgrat des Ojos del Salado ausschließlich mit Solarenergie.

Das Logistikunternehmen kündigte an, auch weiterhin ähnliche Zukunftsprojekte zu unterstützen. Im Januar findet am Gebrüder-Weiss-Standort in Maria Lanzendorf bei Wien eine Generalprobe der Marsmission des Österreichischen Weltraumforums statt. Im nächsten Jahr testet das Unternehmen außerdem einen autonomen Lkw und entsendet ein internationales Forschungsteam nach Grönland, um wichtige Erkenntnisse zum Klimawandel zu gewinnen.