Belgisches Gericht erklärt Van Hool für insolvent

Batterieelektrischer Bus A15LE E (Foto: Van Hool)

Der belgische Bushersteller Van Hool wurde vom Handelsgericht Mechelen, einem für Handelsstreitigkeiten zuständigen Gericht in Belgien, für insolvent erklärt.

Medienberichten zufolge hatte das Unternehmen Schulden in Höhe von 400 Millionen Euro angehäuft. Hinzu kam ein offenbar Jahrzehnte währender Erbstreit in der Familie um Unternehmensanteile.

Die niederländische VDL Group und Schmitz Cargobull aus Deutschland haben ein gemeinsames Angebot für den Bushersteller eingereicht. Hinzu kommt ein Angebot des belgischen Unternehmers Guido Dumarey, das von American ABC unterstützt wird, der Händlergruppe von Van Hool in den USA, an der die Familie Van Hool einen Anteil von 33 Prozent hält.

Sollte das Angebot von VDL/Cargobull angenommen werden, würde VDL die Kontrolle über den Bus- und Reisebusbereich des Unternehmens übernehmen, während Cargobull für die Industriefahrzeuge zuständig wäre.

Die Zukunft einiger Van Hool-Mitarbeiter ist ungewiss. Das Angebot von VDL/Cargobull würde voraussichtlich dazu führen, dass zwischen 650 und 950 Mitarbeiter übernommen werden, während rund 1.600 Stellen abgebaut werden, die meisten davon im Werk in Koningshooikt.

Van Hool wurde 1947 gegründet und hatte Niederlassungen in Belgien und in Skopje, Nordmazedonien.

Das Unternehmen verfügt Berichten zufolge über eine Reihe ausstehender Fahrzeugbestellungen, darunter eine Bestellung über 20 ExquiCity-Straßenbahnen nach Paris, die Teil einer Bestellung über 56 Busse für eine neue Linie in Paris sind. Darüber hinaus liegt ein Auftrag für Qbuzz Netherlands über 93 Fahrzeuge vor, darunter 54 batterieelektrische Busse des Typs A15LE E. Es ist ungewiss, ob diese und weitere Bestellungen erfüllt werden können.